Chronik

"Da sich bei den in letzter Zeit stattgehaltenen Bränden in Achim und Umgegend das hiesige Feuerlöschwesen stets als mangelhaft und unzureichend erwies, wurde allseitig der Wunsch rege, im hiesigen Orte eine gut organisierte Feuerwehr zu errichten. Es traten zu diesem Zwecke mehrere Bürger zu einer Besprechung zusammen, um über diese Angelegenheit zu berathen und dieselbe nach Kräften zu fördern. Zunächst wurde beschlossen, eine Versammlung, welche die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr zum Zwecke haben soll, auf den 7. Juni d.J. anzuberaumen."Das war der Beginn der Ortsfeuerwehr Achim im Jahr 1891.

Einem in der Gründungsversammlung zusammengestellten Ausschuss wurden die Geschäfte des Vorstandes und die Ausarbeitung der Satzungen übertragen. Auch bereitete dieser Ausschuss die Anschaffung der ersten Löschgeräte vor. Diese mussten damals privat finanziert werden: So wurden Beiträge von den Mitgliedern erhoben und eine "öffentliche Sammlung in der Gemeinde" durchgeführt. Durch Anleihen bei der Sparkasse, Stiftungen der Feuerversicherungen, private Beiträge etc. wurde das Startkapital für die Freiwillige Feuerwehr erhöht. So konnte die Freiwillige Feuerwehr mit folgenden Geräten ihre Arbeit aufnehmen:

  • 2 Handdruckspritzen mit Saug- und Druckvorrichtung
  • 2 Wasserwagen
  • 1 Schlauchwagen
  • Schläuche.

Weiterhin konnten Uniformen für die Mannschaft beschafft werden. Die erste Ausbildung erhielten die Feuerwehrmänner durch Gendarm Marske aus Hemelingen. Durch dessen gute Schulung war die Wehr nach kürzester Zeit schon einsatzbereit.

Im Jahr 1900 vervollständigte ein neu angeschaffter Mannschaftswagen den Gerätepark. Außerdem war die Mitgliederzahl zwischenzeitlich auf 75 angestiegen. 1905 wurde die bei der Sparkasse aufgenommene Anleihe durch die Gemeinde Achim übernommen. Im Gegenzug wurden ihr die beiden Spritzen von der Wehr übereignet.

Der 1. Weltkrieg stellte die Wehr vor die erste große Herausforderung: Es waren nur noch wenige Kräfte in der Heimat geblieben, an diese wurden in der Zeit entsprechend hohe Anforderungen gestellt. Auch nach dem Krieg ging es nur langsam aufwärts. In dieser Zeit hielt die Motorisierung auch bei den Feuerlöschgeräten immer mehr Einzug. So erhielt auch die Feuerwehr Achim ihre erste Motorspritze.

Mitte der 30er Jahre wurde die Ausrüstung der Feuerwehr durch den Speziallöschwagen LF 8 ergänzt. Außerdem wurde der alte Achimer Krankenwagen als zweiter Mannschaftswagen benutzt. Der 2. Weltkrieg forderte der Wehr einiges ab:
Zumeinen herrschte Mangel an ausgebildeten Kräften, zum anderen wurde die Wehr zu vielen Kriegseinsätzen in Bremen gerufen. Am 28. Juli 1943 wurden die Feuerwehrmänner sogar in Hamburg eingesetzt. Wegen des tapferen Verhaltens bei diesem Einsatz erhielt die Achimer Wehr das EK II. Sie ist damit die einzige Wehr im Landkreis Verden, die diese Auszeichnung während des Krieges erhalten hat.

1952 wurde von der Stadt Achim das erste Löschgruppenfahrzeug - ein LF 8 von Ford mit Magirus-Aufbau - gekauft. Dem folgte 1956 ein Tanklöschfahrzeug.Und von dem Zeitpunkt an war die weitere Entwicklung nicht mehr zu stoppen. Heute ist die Ortsfeuerwehr Achim mit dem modernsten Stand der Technik ausgerüstet (s. Ausrüstung).Aber - eines hat sich seit 1891 nicht verändert: Noch immer lebt die Feuerwehr von Männern - und zwischenzeitlich auch Frauen - die freiwillig, d.h. ehrenamtlich und unentgeltlich, zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit sind, ihren Mitmenschen in Gefahr und Not zu helfen.Hinweis:

Diese Informationen wurden anhand einer Chronik, die zum Jubiläum "100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Achim" erstellt wurde, zusammengestellt.