Verkehrsunfall mit LKW

Einsatz-Nummer: 
055/056-2023
Einsatz-Zeit: 
Montag, 19. Juni 2023 - 13:36
Einsatzort: 
A27 HAN -> HB zwischen Achim Ost und Achim Nord
Einsatzart: 
Technische Hilfe Verkehrsunfall groß - Person klemmt (TVUK3)

Am Montagmorgen kam es auf der A27 zwischen Achim Ost und Achim Nord in Fahrtrichtung Bremen zu einem schweren Verkehrsunfall. An einem Stauende fuhr ein LKW auf einen Campingwagen auf. Der Fahrer hatte noch versucht auszuweichen. Dabei kippte der LKW auf einen PKW und schob ein weiteres Fahrzeug in die Leitplanke.

Da mit vielen schwer verletzten und auch eingeklemmten Personen gerechnet werden musste, wurde ein Großaufgebot von Rettungskräften alarmiert. Zusätzlich zu zahlreichen Rettungswagen und Notärzten wurden neben der OrtsFW Achim auch weitere Feuerwehrkräfte zur technischen Rettung alarmiert, darunter der Abrollcontainer "Rüst" der FTZ in Verden und die OrtsFW Uphusen, da diese ebenfalls einen hydraulischen Rettungssatz mitführt. (Siehe Liste "weitere Kräfte").

Der liegende LKW blockierte die Autobahn vollständig und so konnten die anrückenden Kräfte entgegen der Fahrtrichtung die Einsatzstelle anfahren. Bei Eintreffen des ersten Fahrzeuges der Feuerwehr - ein RTW war bereits vor Ort - befand sich die Einsatzstelle noch in der sogenannten "Chaosphase". Hier wird durch die ersten Kräfte des Rettungsdienstes und der Feuerwehren die Lage sondiert: Wie viele Patienten gibt es, wie schwer sind diese verletzt, eingeklemmt oder eingeschlossen? Handelt es sich beim LKW um einen Gefahrgut-LKW? Treten Flüssigkeiten aus und wenn ja, welche? Brennt es oder besteht die Gefahr, dass ein Feuer ausbricht? Diese Informationen gilt es schnell in Erfahrung zu bringen, um eine erste Rückmeldung an die Leitstelle geben zu können und zu überprüfen, ob die alarmierten Kräfte ausreichen.

Dabei konnten zunächst einige Entwarnungen gegeben werden: Trotz des imposanten Schadensbildes war keine Person einklemmt oder eingeschlossen und bei dem LKW handelte es sich um keinen Gefahrgut-LKW. Von der Ladung waren nur geringe Mengen ausgetreten und nach erster Sichtung trat kein weiteres Ladegut aus. Allerdings gab es Ölleckagen am LKW.

Da keine technische Rettung von Personen erforderlich war, konnten nun einige Feuerwehrkameraden  bis zum Eintreffen weiterer Rettungswagen den Rettungsdienst bei der Patientenbetreuung unterstützen. Parallel wurde ein umfangreicher Brandschutz mit Pulver, Wasser und Schaum in Stellung gebracht, sowie an den Leckagen Auffangbehälter positioniert.

An den PKW und dem LKW wurden die Batterien abgeklemmt und die ausgetretenen Flüssigkeiten abgestreut.

Der Campingwagen hatte größere Mengen Gas geladen. Zur Sicherheit wurden die Tanks kontrolliert und zugedreht.

Nachdem alle Patienten vom Rettungsdienst versorgt und abtransportiert worden waren, blieb eine Sekunde des Durchatmens. Die Bergung des LKW musste vorbereitet werden, gleichzeitig wurden bereits ein PKW und der Campingwagen abgeschleppt.

Zur Bergung wurde eine Kran, sowie diverse weitere Spezialkräfte von verschiedenen Abschleppdiensten gerufen. Durch die Führungsdienste wurde entschieden, dass vor dem Aufstellen des LKW die Ladung umgepumpt werden sollte. Dazu wurde von dem Unternehmer des verunfallten Fahrzeuges ein weiterer LKW mit passendem Container an die Einsatzstelle gebracht. Dies dauerte allerdings mehrere Stunden, daher war klar, dass die A27 noch bis in die späten Nachtstunden gesperrt bleiben würde.

Die Feuerwehr konnte daher die Einsatzstelle zunächst wieder verlassen und sollte dann - wenn der LKW aufgestellt und abgeschleppt werden sollte - wieder zur Einsatzstelle zur Absicherung zurückkehren.

Da Montag war, fand zunächst der normale Dienstabend am Feuerwehrhaus statt. Im Anschluss ging es dann - wie geplant - zurück auf die BAB zur Absicherung. Hier musste die Feuerwehr nicht eingreifen und so ging dieser Einsatz in der Nacht zum Dienst schließlich zu Ende.

 

Eingesetzte Fahrzeuge: 
Weitere Kräfte: 
Polizei
Rettungsdienst
LNA
OrgL
StBM
KBM
stellv KBM
ELW DRK
SEG Rettung
FTZ AB-Rüst
OrtsFW Uphusen
weitere Bilder: