Orkantief Sabine sorgt für Einsätze
Am 09.02.2020 zog vom Nachmittag bis in den Abend hinein das Orkantief Sabine über Norddeutschland und somit auch über Achim hinweg.
Der erste Unwettereinsatz führte die Achimer Kräfte in die Meislahnstraße. Dort war eine augenscheinlich vorgeschädigte Pappel auf einem Grundstück gegen ein Einfamilienhaus und auf einen auf dem Grundstück abgestellten Pkw gestürzt. Das Einfamilienhaus und der Pkw wurden zwar beschädigt, allerdings scheint sich der Schaden in Grenzen zu halten. Dennoch drückte der umgestürzte Baum konstant gegen die Außenwand des Wohnhauses. Durch den Einsatz zweier Kettensägen konnte der Baum zumindest soweit zerlegt werden, dass der Druck von der Fassade genommen werden konnte.
Im weiteren Verlauf des Abends wurde erstmals eine Führungsunterstützungsgruppe alarmiert. Diese besetzt zusammen mit den Stadtbrandmeistern die erst kürzlich eingerichtete, dezentrale Befehlstelle im Feuerwehrhaus in Achim. Hier befinden sich zwei modern eingerichtete Bildschirmarbeitsplätze mit je zwei Bildschirmen. Einer davon hat eine Anbidung an den Leitrechner des Landkreises Verden.
Bei Lagen mit vielen Einsätzen innerhalb einer Gemeinde oder im Kreisgebiet werden demnach alle eingehenden Notrufe in der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle abgearbeitet. Handelt es sich dann um die "typischen" Unwettereinsätze, so werden diese in den Gemeinden selbstständig dezentral disponiert. Dazu wurde in allen Gemeinden ein geschützter Zugang zum Einsatzleitsystem geschaffen, in dem zunächst alle Einsätze protokolliert und durch die Leitstelle des Landkreises überwacht werden können.
Die Einteilung der Einsatzkräfte erfolgt über eine dann für jede Gemeinde festgelegte Rufgruppe im Digitalfunk. So behindern sich die Kräfte nicht mehr gegenseitig durch einen ausgelasteten Sprechfunk auf Landkreisebene.
Zunächst werden zu einem Großteil dieser Einsatzorte sog. Erkunder vorgeschickt. Diese stellen dann fest, ob und in welchem Ausmaß Kräfte und technisches Gerät vor Ort von Nöten ist. Stellt sich ein Einsatz von vornherein konkret zeitkritisch dar, werden natürlich sofort entsprechende Kräfte entsandt.
Bei allen Lagen behält die Leitstelle des Landkreises allerdings die Oberhand und kann Kräfte jederzeit für besondere Einsatzlagen wie Brände oder Verkehrsunfälle abziehen. Dieses moderne System der dezentralen Abarbeitung bei Großschadenslagen scheint derzeit noch ziemlich einmalig zu sein und richtet die Feuerwehren des Landkreises Verden zukunftsorientiert aus.
Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Achim wurden so am späteren Abend nochmals alarmiert. So ging es unter anderem für die Drehleiter in den Ortsteil Baden, wo die dortigen Einsatzkräfte in der Straße 'Im Bult' bei einem umgestürzten Baum unterstützt wurden.
Des Weiteren wurden Kräfte in die Feldstraße und in die Straße 'An der Eisenbahn' entsandt. Dort galt es ebenfalls umgestürzte Bäume von der Fahrbahn zu entfernen.
Gegen 20:30 Uhr kehrte dann wieder Ruhe ein, so dass die Kräfte nach eingenommener Verpflegung am Feuerwehrhaus wieder einrücken und die Befehlsstelle geschlossen werden konnte.
Hier geht's zur Berichterstattung der OrtsFW Baden