Stauwärme führt zu verstecktem Brand in Holzhaus
Sehr umsichtig handelte am Sonntag-Vormittag ein Ehepaar aus Etelsen, die in den späten Mittagsstunden immer noch eine sehr hohe Oberflächentemperatur an ihrem am Vorabend zuletzt benutzten Grundofen feststellte. Ebenfalls konnten sie in einem angrenzenden Raum eine entsprechende Oberflächentemperatur an der Wand feststellen. Brandrauch war offensichtlich nicht festzustellen.
Eine nicht ganz einfache Ausgangssituation aufgrund der Holzkonstruktionsweise des Hauses. Die Etelser Ortsfeuerwehr und Gemeindebrandmeister Heiner Lindhorst forderten daraufhin den Messtrupp des Gefahrgutzuges mit der Wärmebildkamera an.
Der Messtrupp prüfte zunächst die Lage und entschied sich, in Abstimmung mit der Einsatzleitung und dem Schornsteinfeger, aufgrund der vorgefundenen Temperaturen für eine gezielte Öffnung der Trennwand. Diese Entscheidung war genau richtig.
Die Wärmequellen wurden genau lokalisiert und die Holzwand auf der Rückseite des Ofens (im Badezimmer) mit einer Kettensäge partiell geöffnet. Nachdem die Trockenbau- und Holzverschalung geöffnet war, wurden die Ursache und das Ausmaß sichtbar. Die verkohlte Holzkonstruktion flammte nun nach entsprechender Sauerstoffzufuhr auf. Neben einem C-Rohr im Badezimmer wurde auch eines auf dem Dachboden zur Sicherung bereitgehalten, um ein mögliches Ausbreiten des Feuers in die Zwischendecke zu verhindern. Mit wenigen Litern Wasser konnten die aufflammenden Glutnester in der Holzwand abgelöscht werden. Diese verbauten Elemente wurden komplett bis zur Ofenrückseite entfernt, und draußen abgelöscht.
Mit der Wärmebildkamera wurden nach der Öffnung noch die Hotspots auf Wärmeabfuhr / Temperaturabsenkung kontrolliert. Die Polizei beschlagnahmte dann die Brandstelle und wird hier Ihre Ermittlungen aufnehmen.
Durch den gezielten und umsichtigen Einsatz konnte ein sehr großer Schaden am Wohnhaus vermieden werden. Auch war kein Wasserschaden zu verzeichnen, da nur wenige Liter Löschwasser im Badezimmer selber eingesetzt wurden. Das Wohnzimmer und der Ofen blieben unversehrt, lediglich die Wandöffnung im Badezimmer sowie die entfernten und verkohlten Holzteile im Außenbereich zeugen vom Einsatz der Feuerwehr.
Einsatzende: 13:50 Uhr