Gefahrgutzug

Der Aufbau des Gefahrgutzuges im Landkreis Verden ... 

Im Jahre 1993 begannen die Planungen zur Aufstellung eines Gefahrenabwehrkonzeptes für ABC-Gefahren im Landkreis Verden. Dieses Konzept sah die Aufstellung einer Gefahrguteinheit für den Landkreis vor. Die Feuerwehr Achim übernahm zu diesem Zeitpunkt die personelle Aufstellung dieser Einheit (Zugstärke), sowie die Umsetzung und Weiterentwicklung des erstellten Gefahrenabwehrkonzeptes. Das für dieses Konzept notwendige Equipment wurde im weiteren Verlauf durch den Landkreis Verden beschafft.

Das Personal setzt sich aus Mitgliedern der Ortsfeuerwehr Achim (dort wo die Fahrzeuge stationiert sind) und Mitgliedern aller anderen Achimer Ortsfeuerwehren (Baden, Bierden, Embsen, Uesen und Uphusen) zusammen. Die Mitglieder der anderen Ortsfeuerwehren haben im Achimer Feuerwehrhaus eine zweite Einsatzuniform und können nach einer Alarmierung über Funkmeldeempfänger von hier aus direkt ausrücken. Zur Zeit sind 31 Mitglieder im Gefahrgutzug aktiv.

Im Jahre 1994 konnte ein Gerätewagen-Gefahrgut (GWG 2) nach Norm in Dienst gestellt werden, der aufgrund der Konzeptentwicklung bei der Ortsfeuerwehr Achim stationiert wurde. Im weitern Verlauf wurden an den Landesfeuerwehrschulen entsprechenden Lehrgänge absolviert und die Kameraden am Fahrzeug sowie den Geräten ausgebildet. Durch die Weiterentwicklung des Gesamtkonzeptes war die Beschaffung eines weiteren Transportfahrzeuges für den Gefahrgutzug notwendig geworden um die umfangreiche Ausrüstung zur Einsatzstelle zu transportieren. Hier konnte im Jahre 1995 durch eine Spende eines im Landkreis ansässigen Möbelhauses ein LKW mit großem Kofferaufbau beschafft werden. Der LKW wurde durch die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) des Landkreises zu einem Gerätewagen Umweltschutz/Transport umgerüstet. Auf diesem Fahrzeug befinden sich z. B. weitere Chemikalienschutzanzüge, Atemschutzgeräte, Auffangbehälter, Abdicht- und Bindemittel sowie eine im Fahrzeug realisierte und beheizte Umkleidekabine mit Getränkekühlboxen.

Das flächendeckende Gefahrenabwehrkonzept sah des weiteren in jeder Gemeinde / Stadt des Landkreises eine Gefahrgutgruppe mit Grundausstattung vor, welche in den darauffolgenden Jahren zusätzlich zum Gefahrgutzug aufgestellt wurden. Diese Gefahrgutgruppen sind für den Ersteinsatz (Menschenrettung, Erkundung und Auffangen auslaufender Flüssigkeiten) vorgesehen, bis der Gefahrgutzug mit seiner Spezialausrüstung an der Einsatzstelle eintrifft.

Solche Gruppen wurden in den folgenden Gemeinden des Landkreises aufgestellt:

  • Dörverden
  • Kirchlinteln
  • Langwedel
  • Ottersberg
  • Oyten
  • Thedinghausen
  • Verden

Die in den Jahren gesammelte Einsatzerfahrung machte deutlich, das die Verlastung der umfangreichen Messgeräteausstattung auf einem eigenen, vom Gerätewagen-Gefahrgut (GWG 2) losgelösten, Fahrzeug sinnvoll wäre. Durch die seinerzeitige Neubeschaffung eines Führungsfahrzeuges für den Kreisbrandmeister wurde im Jahre 2002 dessen altes Fahrzeug durch die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) zu einem Gerätewagen-Messtechnik (GW-Mess) umgebaut und dem Gefahrgutzug zur Verfügung gestellt. Hierauf sind neben der Umfangreichen Messgeräteausstattung z.B. noch ein Probenentnahmekoffer, Chemikalienschutzanzüge Form II, Atemschutzmasken mit Filtern sowie eine umfangreiche Literatur verlastet.

Während eines Einsatzes konnte ein sich vor Ort befindlicher Chemiker für die Mitarbeit im Gefahrgutzug gewonnen werden. Er unterstützt die Einsatzleitung als Gefahrgut-Fachberater und erhöht somit durch seine Kenntnisse und Fähigkeiten zusätzlich die Sicherheit und das Arbeiten der Kräfte vor Ort. Durch die nachfolgende Mundpropaganda konnte einweiterer Fachberater (Chemiker) für den Gefahrgutzug gewonnen werden, so das dem Gefahrgutzug z. Zt. zwei Fachberater im Einsatzfalle zur Verfügung stehen. Diese Fachberater sind mittlerweile ausgebildete Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr.

Das Gesamtkonzept wird durch die Schnelle-Einsatzgruppe-Gefahrgut (SEG) des DRK abgerundet, die sich im Einsatz um die Betreuung und ggf. notwendige Dekontamination von verletzten Personen kümmert. Hierfür ist in Eigenregie entsprechendes Equipment erstellt worden, was diese Aufgaben vor Ort ermöglicht. Ebenfalls sind in dieser Gruppe Notärzte tätig die auf dem Gebiet der Toxikologie (Wirkung von Giftstoffen) und der Einleitung der notwendigen Maßnahmen ausgebildet sind.

Für Anfragen und Anregungen sprechen Sie uns bitte an unter der E-Mail:
gefahrgutzug at feuerwehr-achim.de

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